Lösch-Übungen bei 300 Grad
09.09.2024
Vom 4. bis 7. September 2024 übten um die 150 Feuerwehrmänner- und frauen aus der gesamten Prignitz in einer Brandsimulationsanlage auf dem Gelände des Brand- und Katastrophenschutzes (BKS) des Landkreises Prignitz.
Während einige Menschen
vergangene Woche schon bei 30 Grad Außentemperatur klagten, zuckten die Kameraden
und Kameradinnen der Prignitzer Feuerwehren bei 300 Grad nicht einmal mit
der Wimper. Dafür hatten sie auch keine Zeit, während sie im sogenannten „Fire
House“ mit den Falmmen kämpften.
Vom 4. bis 7. September 2024 übten um die 150 Feuerwehrmänner- und frauen
aus der gesamten Prignitz in einer Brandsimulationsanlage auf dem Gelände
des Brand- und Katastrophenschutzes (BKS) des Landkreises Prignitz. Die
Anlage wurde im Vorfeld vom Brand- und Katastrophenschutz angefordert. Die
Kameraden und Kameradinnen konnten immer in Zweier-Teams verschiedene Szenarien
erproben - egal ob ein Keller- oder Wohnungsbrand - und so ihre Fähigkeiten
für den Ernstfall trainieren.
Gesteuert wurde das „Fire House“ vom Ausbilder Matthias Ecke. Er rückte
nicht nur mit dem Brand-Container, sondern auch mit etlichen Gasflaschen an,
die für das Erzeugen des Feuers benötigt wurden. „Ich kann es jederzeit
abstellen, wenn es zu schwierig wird. Deswegen ist die Anlage besonders gut
für Anfänger geeignet", klärte Matthias Ecke auf.
Geprobt werden sollten dabei vor allem die Wärmegewöhnung und das taktische
Vorgehen, also das Umsetzen der Theorie, die die Kameraden und Kameradinnen
bereits gelernt hatten. Hierbei galt es, die eigene Belastungsgrenze zu finden.
Die Übungen reichten von Türnotöffnungen bis hin zum Ablöschen. „Der Lernerfolg
ist wirklich da. Alle sind begeistert, wenn sie raus kommen", freute sich
Ecke. Bis zu 650 Grad könne er in der Anlage erzeugen.
„Für eine einzelne Kommune würde sich der Aufwand nicht lohnen. Wir haben als
Kreis gute Voraussetzungen und können so im Rahmen der Kreisfeuerwehrschule
eine gute Ausbildung anbieten", erklärte Markus Bethmann, Leiter des BKS,
den Hintergrund dieser Aktion. „Einen richtigen Wohnungsbrand haben
wahrscheinlich die wenigsten Kameraden bislang erlebt. Der klassische Brand ist
sehr selten und deswegen ist diese Ausbildung wichtig, denn es kann ja trotzdem
jederzeit passieren.
Auch Landrat Christian Müller ließ es sich nicht nehmen, das „Fire
House“ mit all seiner Kraft und Hitze zu begutachten. Er sprach mit den Kameraden
über dieses besondere Erlebnis und ließ sich von Matthias Ecke nicht nur die
lodernden Flammen zeigen, sondern auch die technischen Details erklären.
Das Fire House tourt durch den
gesamten deutschsprachigen Raum. Sollte die Resonanz gut sein, würde der Brand-
und Katastrophenschutz des Landkreises Prignitz die Ausbildung gerne alle
zwei Jahre für die Feuerwehren in der Region anbieten.