16.09.2024
Die anhaltenden Niederschläge in Österreich, Tschechien und Polen, aber auch im Südosten Deutschlands werden auch den Elbepegel ansteigen lassen. Allerdings sieht es im Moment nicht danach aus, als ob in der Prignitz die gewaltigen Wassterstände der Jahrhunderthochwasser von 2002 oder 2013 erreicht werden. Das war das Ergebnis einer Hochwasserberatung am Montag beim Sachbereich Brand- und Katastrophenschutz des Landkreises Prignitz, bei dem auch die vorherigen Beratungen auf Landesebene ausgewertet wurden.
Sofern sich dies bislang seriös sagen lässt, wird die Größenordnung in etwa der des diesjährigen Winterhochwassers entsprechen, wobei der Scheitel nicht so langgezogen sein wird und auch nicht mit so viel Qualmwasser zu rechnen ist. Das heißt: Die Werte der Alarmstufe 3 dürften wohl erreicht werden. Mit einem Überschreiten dieser ist jedoch nicht zu rechnen. Damit dürfte die Lage nicht so kritisch werden, wie es sich derzeit für die Oder andeutet.
Stand jetzt ist mindestens bis zum Wochenende Zeit, um sich gut auf die heranrollende Flut vorbereiten zu können. Als gesichert gilt, dass der Pegel Wittenberge am Sonntag den Wert für die Ausrufung der Alarmstufe I von 4,75 Meter überschreiten wird. Das heißt: Dann gehen alle Vorländer unter Wasser, das Wasser steht am Deichfuß. Für die Tage danach liegt noch keine absolut verlässliche Vorhersage vor.
Am Montag lag der Pegelstand in Wittenberge gegen 13 Uhr bei 1,34 Meter. Am Oberlauf der Elbe sieht es anders aus. Im tschechischen Usti ist der Wasserstand in den vergangenen drei Tagen stark angestiegen, verharrt aber jetzt in einer Größenordnung von etwas über sechs Metern, am Mittag bei 6,38 Metern. Noch ist nicht klar, ob und wann der Scheitelpunkt dort erreicht ist. Jedoch ist dies weit entfernt von den Werten von 2002, die jenseits der zehn Meter lagen. Ähnlich sieht es auch in Dresden aus, wo der Höchststand am Dienstag oder Mittwoch erwartet und wahrscheinlich den Wert für Alarmstufe III überschreiten wird.
Da in den kommenden Tagen mit wenig Regen gerechnet wird und Saale wie Havel einen normalen Wasserabfluss in die Elbe haben, sind die Verantwortlichen im Landkreis derzeit optimistisch, dass keine katastrophalen Zustände im Prignitzer Elbabschnitt drohen.
Dennoch wird die Woche gut genutzt werden, um sich auf das Hochwasser vorzubereiten. So an den Deichbaustellen: In Müggendorf bestehen gute Voraussetzungen, da die neue Spundwand für den Hochwasserschutz bereits vollständig eingesetzt wurde. In Wentdorf ist dies zwar noch nicht ganz der Fall, jedoch lassen sich innerhalb der kommenden Tage geeignete Maßnahmen zur Sicherung der Baustelle treffen. Auch an der Autobahnbaustelle bei Wittenberge laufen die Vorbereitungen auf das Hochwasser.
© Landkreis Prignitz