16.02.2025
Nach dem guten Zuspruch, den die Zeitschätze-Vorträge im Jahr 2024 hatten, steht nun der erste Vortrag 2025 in Lenzen an. Das Thema ist spannend.
Archäologiethemen treffen in der Prignitz scheinbar einen Nerv, zumindest gemessen an den Besucherzahlen der Vortragsreihe der Zeitschätze. An den acht Terminen im Jahr 2024 nahmen insgesamt fast 500 Personen teil, wobei auch Besucher aus den umliegenden Landkreisen und Bundesländern kommen und lange Anfahrten in Kauf nehmen. Die Organisatoren vom Sachbereich Denkmalschutz sind sehr erfreut diese Resonanz aus den Reihen der Prignitzer Bevölkerung. In diesem Jahr wird die Reihe mit zehn spannenden Vorträgen fortgesetzt.
Die Reihe wandert jedes Mal zu einem anderen Zeitschätze-Standort, welche sich verteilt über die gesamte Prignitz und auch im Nachbarlandkreis Ostprignitz-Ruppin befinden. Wer direkt per Newsletter informiert werden möchte, kann sich über die Mailadresse zeitschaetze@lkprignitz.de melden.
Neue Erkenntnisse zur Geschichte der Slawen
Den Anfang macht 2025 die Vorstellung einer aktuellen Publikation zu den Lutizen am kommenden Dienstag, 18. Februar 2025, um 17 Uhr auf der Burg Lenzen. Titel: „Die Lutizen - Zur Geschichte der Slawen zwischen Elbe und Oder“. Dr. Fred Ruchhöft, Leiter des Museums in Goldberg in Mecklenburg-Vorpommern, präsentiert dabei seine Forschungsergebnisse, die er in der gleichnamigen Publikation im Jahr 2024 veröffentlicht hat.
Zum Inhalt: Sind sie rebellische Gegner des Christentums oder Verteidiger ihrer Identität? Aktuelle Forschungen zu Fälschungen und Forschungsirrtümern zeichnen ein neues Bild über die Slawen.
Die Lutizen, eine Vereinigung slawischer Völkerschaften zwischen Elbe und Oder, wehrten sich seit dem ausgehenden 10. Jahrhundert im späteren Mecklenburg, Vorpommern und Brandenburg vehement gegen die Christianisierung und gegen damit verbundene sächsische Eroberungsversuche. Eine kritische Durchsicht der Schriftquellen erlaubt völlig neue Sichtweisen auf die Geschichte der Region. So ist der berühmte Slawenaufstand von 983 grundlegend anders verlaufen als bisher vermittelt.
Ebenso sind zum nicht minder berühmten „Wendenkreuzzug“ des Jahres 1147 trotz
zahlreicher Publikationen andere Perspektiven zu diskutieren. Damit wird auch
das Bild der antichristlichen Lutizen und ihrer Vorläufer, der Wilzen, vielfach
durch die neueren Forschungen revidiert.
Rund um den Vortrag
Dr. Fred Ruchhöft hält seinen Vortrag im Tagungsraum des Burghotels. Einlass ist ab 16.30 Uhr. Der Eintrittspreis beträgt fünf Euro. Die Veranstaltung wird möglich durch eine Zusammenarbeit des Sachbereichs Denkmalschutz des Landkreises Prignitz mit dem BUND-Besucherzentrum Burg Lenzen.
Wer dem
Vortrag lauschen will, wird gebeten, sich entweder per E-Mail unter zeitschaetze@lkprignitz.de oder telefonisch unter 03876 / 71 32 44 anzumelden. Imbiss ist möglich vor und nach dem
Vortrag, Abendessen ab 20 Uhr auf Vorreservierung im Burghotel bis zum 16.
Februar.
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