Siedler, Fürsten und Soldaten - Die über 10.000 Jahre gewachsene Kulturlandschaft der Prignitz verfügt über ein außerordentlich reiches archäologisches Erbe mit ca. 3.500 bekannten Fundstellen. Aus diesem gewaltigen Bestand treten derzeit sieben Bodendenkmale wegen ihrer nationalen oder landesgeschichtlichen Bedeutung hervor. Fünf davon befinden sich im Landkreis Prignitz und zwei im Landkreis Ostprignitz-Ruppin. Sie werden als ZENTRALE ARCHÄOLOGISCHE ORTE - ZAO bezeichnet und sind so ausgewählt, dass die wichtigsten Zeitschichten der Region Beachtung finden.
Das gleichnamige Projekt wird vom Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum (BLDAM), dem Landkreis Prignitz, dem Landkreis Ostprignitz-Ruppin in Verbindung mit den örtlichen Partnern getragen. Es hat die schrittweise archäologische, touristische und museale Erschließung und Nutzung der Bodendenkmale zum Ziel. Der hier auf der Karte gekennzeichnete "Archäologische Pfad" soll die Orte miteinander verknüpfen. Entlang des Pfades gilt es Landesgeschichte, kulturelle Identität und Heimat zu vermitteln.
Der Umfang und die Bedeutung der archäologischen Quellen der Prignitz wurden früh erkannt. Dies spiegeln besonders die bis heute genutzten archäologischen Landesaufnahmen von Waltraud Bohm für die Westprignitz und von Walter Matthes für die Ostprignitz aus den 1930er Jahren wider. An diese großen archäologischen Erfolge konnte flächendeckend erst wieder im Zuge der Umsetzung von Infrastrukturmaßnahmen und von gezielten wissenschaftlichen Projekten nach 1990 angeschlossen werden. Hiermit waren zahlreiche bedeute archäologische Untersuchungen verknüpft. Die hervorragendsten von Ihnen begründen zugleich den Denkmalwert der ausgewählten Orte.
Die hier vorgestellten Informationsseiten zu den ZENTRALEN ARCHÄOLOGISCHEN ORTEN in der Prignitz spiegeln die Ergebnisse der bisher geleisteten Arbeit wider. Noch steht die wissenschaftliche Aufarbeitung im Vordergrund, damit bei der nun voranzutreibenden touristischen und musealen Erschließung ein genügend breites und fundiertes Wissen angeboten werden kann. Nun muss an jedem einzelnen Ort Interesse geweckt und Aktivität entfaltet werden. Dafür wurde mit der Prignitzer Erklärung ein weiterer Grundstein gelegt.
Ziel ist die museale, kulturelle und touristische Erschließung der ZENTRALEN ARCHÄOLOGISCHEN ORTE. Diese ist auf der Stadtwüstung in Freyenstein schon weit vorangeschritten. Jeder der ORTE soll eine individuelle Gestaltung erhalten und für den Besucher erlebbar gemacht werden. Für den Archäologischen Park Seddin mit Königsgrab, Schwedenschanze und Teufelsberg werden aktuell Ideen für das museale Konzept gesammelt.
© Landkreis Prignitz