Im Kreis Alba erwies sich die Lage in einigen Teilen als gravierend. Die Hälfte des östlichsten Teils des Kreises war von katastrophalen Überschwemmungen betroffen. 32 Flutopfer wurden in einem Sportsaal untergebracht, 4 Personen aus den Fluten gerettet. Etliche Brücken sind zerstört. Hunderte Anwesen wurden überflutet, Land- und Nationalstraßen sowie Eisenbahntrassen unterspült. Die Strom- und Gasversorgung war zeitweise unterbrochen; tausende Einwohner waren stundenlang ohne Strom. Leitungen müssen in Größenordnungen repariert werden. Landwirtschaftliche Nutzflächen wurden verwüstet, Gärten, Gewächshäuser stehen unter Wasser. Es wird merkliche Ernteeinbußen geben. Das trifft vor allem Selbstversorger. Im Kreis Alba leben zahlreiche Familien von der Subsistenzwirtschaft. Die Einkünfte der Bauern werden häufig einzig über den Direktverkauf auf dem Markt oder an der Straße realisiert.
In Aiud und weiteren sechs Ortschaften stand das Wasser zeitweise bis zu 1,5 m hoch. Allein in Aiud sind 111 Häuser und die dazugehörenden Liegenschaften, Gärten und Gewächshäuser überflutet worden. Zwei Häuser sind vollständig zerstört. 12 Firmen sind betroffen, der Bahnhof Aiud, 10 Brücken wurden unterspült bzw. weggerissen, 6,5 km Strassen sind reparaturbedürftig. Mehrere Erwachsene, Kinder und ein Baby wurden von der Feuerwehr aus den Fluten gerettet. 55 Feuerwehrmänner waren mit 3 Spezialfahrzeugen und 13 Motorpumpen im Einsatz. Die Schnelle Medizinische Hilfe und der Katastrophendienst waren desgleichen stundenlang im Einsatz. Ein ähnliches Bild bot sich in Unirea, Ighiu, Miraslau, Sona, Ramet, Livezele, Teius, Lopadea Noua, Bucerda Granoasa und weitere Ortschaften.
Seit einigen Jahren gibt es in Rumänien den Katastrophenwarndienst als APP: RO-ALERT. Darüber wurden die Einwohner und Geschäftsleute relativ frühzeitig gewarnt, so dass nicht noch mehr Schäden, insbesondere an Personen zu beklagen waren. Vor allem ein Teil der Tiere konnte noch in Sicherheit gebracht werden. Bei den Reparaturen und der Beseitigung der Schäden wurden die Einsatzkräfte von zahlreichen Freiwilligen unterstützt.
Der Juni war laut rumänischer Meteorologen der
niederschlagsreichste seit 60 Jahren. Für die kommenden Wochen wurde noch keine
Entwarnung gegeben.
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