Pilotprojekt „Wertstoffhof 4.0“ – der Europaabgeordnete Dr. Christian Ehler informiert sich über den Umbau der Kleinannahmestelle Wittenberge

02.12.2025

Der Landkreis Prignitz möchte die Abfallentsorgung modernisieren. Davon konnte sich bei seinem Prignitz-Besuch am Freitag der Europa-Abgeordnete Christian Ehler überzeugen. Auf Einladung von Landrat Christian Müller war Ehler am 28. November zu einem ganztägigen Arbeitstreffen angereist.

Landrat Christian Müller (vorne l.) und der Europa-AbgeordneteChristian Ehler (M.) ließen sich von Christian Fenske (2.v.r.) und Adrean Beckmann (r.) durch das Gelände führen. Foto: Bernd Atzenroth / Landkreis Prignitzzoom

Den Auftakt machte ein Ortstermin auf der Wittenberger Kleinannahmestelle (KAS). Der Landkreis plant in einem Pilotprojekt den Umbau und die Digitalisierung der Kleinannahmestelle. Das Schlagwort lautet: „Wertstoffhof 4.0“.

Dieser Umbau ist dringend notwendig: Während die Kleinannahmestelle in Perleberg und Pritzwalk 2021 und 2025 neu errichtet wurden, ist die Wittenberger KAS rund 30 Jahre alt und entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen. Es gibt einen Sanierungsrückstau, während gleichzeitig die gesetzlichen Anforderungen steigen. Elektrische Anlagen wie die Rolltore sind nicht mehr ausreichend betriebssicher. Abfallschütten der Umladestation sind teils gesperrt.

Ziel des Pilotprojekts ist es, diesen Umbau mit einer Digitalisierung zu kombinieren. Davon haben die Bürger Vorteile, unter anderem flexiblere Entsorgungszeiten auch an Feiertagen und zu später Stunde. Angestrebt wird ein hybrides Modell. Sprich: Es wird weiter Öffnungszeiten mit Personal geben und zusätzlich für eine 24/7-Nutzung das digitale Modell. Es gibt auch Einsparpotenziale, denn eine solche teilautonome Annahmestelle reduziert den Bedarf an ständig präsenten Mitarbeitern. Ziel ist es auch, dass sich die illegale Müllentsorgung vermindern lässt und die Nachhaltigkeit der Abfallentsorgung gestärkt wird.

Der Landkreis möchte für das Vorhaben Fördermittel aus dem EU-Programm LIFE beantragen und erhoffte sich Hinweise zur Antragstellung von Christian Ehler. Der hatte sich mit dem Projekt bereits im Vorfeld seines Besuchs beschäftigt und sicherte seine Unterstützung zu. Für den aktuellen Projektentwurf sieht Ehler jedoch nur geringe Chancen auf Förderung aus dem genannten Programm. Dafür gebe es einfach zu viele sanierungsbedürfte Annahmestellen in den Mitgliedsländern.

„Ich schlage vor, dieses Projekt weiter zu entwicklen, so dass es einen exemplarischen und strategischen Charakter bekommt“, sagte Ehler. Ziel sollte sein, ein Modellvorhaben für strukturschwache Regionen zu entwickeln, das übertragbar wäre. „Mit so einem Antrag steigen die Chancen auf eine Förderung“, erklärte Ehler. Zugleich lud er zu einem Besuch nach Brüssel ein. Dort könnte man mit Experten Details besprechen und sich weitere Impulse holen.

Landrat Christian Müller bedankte sich für dieses Angebot. „Unterstützung bei komplexen EU-Förderantragen ist für den Landkreis eine wichtige Hilfe“, sagte er. Auch Ehlers Angebot, Kontakte zu weiteren möglichen Partnern, wie zum Beispiel dem Hasso-Plattner-Institut in Potsdam zu vermitteln, freut den Landrat. „Das nehmen wir gerne an.

Förderprojekte waren im Verlauf des Arbeitstreffens auch Thema mit der LAG Storchenland Prignitz. Die Aktionsgruppe koordiniert die europäischen Leader-Projekte in der Region. Allein in der laufenden Förderperiode 2023-2027 stehen 14,2 Millionen Euro zur Verfügung. Für die Vertreter der LAG kam Christian Ehler mit einer guten Nachricht: „Das Förderprogramm wird ab 2028 fortgesetzt.“ Welche Änderungen es in der Umsetzung gebe und wie hoch die Fördersumme sein wird, könne er zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen.

Die Vereinsvorsitzende Anja Kramer nahm diese Nachricht erleichtert auf. Es hatte ernsthafte Sorge gegeben, dass die EU dieses Programm einstellen könnte. Ehler bat die LAG um Unterstützung. Er möchte wissen, welche Ideen es vor Ort für eine künftige Gestaltung der Förderung gibt, was bisher gut war und was weniger gut läuft. Diesem Wunsch werde man entsprechen, so Kramer. Zugleich dankte sie dem Landrat Christian Müller, der das Treffen mit dem Europaabgeordneten möglich gemacht hatte.

Im Gespräch bei der Führung durch die Anlage (v.l.n.r.): Christian Fenske, Adrean Beckmann, Christian Ehler und Christian Müller. Foto: Bernd Atzenroth / Landkreis Prignitz
Im Gespräch bei der Führung durch die Anlage (v.l.n.r.): Christian Fenske, Adrean Beckmann, Christian Ehler und Christian Müller. Foto: Bernd Atzenroth / Landkreis Prignitz

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