04.12.2025
Dies war eine Ehrung der besonderen Art: Am 27. November 2025 konnten zwei Familien und Handwerker aus der Prignitz in der Staatskanzlei Potsdam ihren „Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege“ entgegennehmen. Begleitet wurden sie dabei vom Sachbereichsleiter Denkmalschutz des Landkreises Prignitz, Gordon Thalmann.
Der „Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege“ ist ein renommierter Preis, der auf Bundesebene verliehen und jedes Jahr wechselnd für zwei Bundesländer vergeben wird. 2025 wurde er für Thüringen und Brandenburg ausgelobt. Sein Ziel: die Würdigung des historischen Handwerkes. Insgesamt 28 Bewerbungen sind aus ganz Brandenburg eingegangen – zwei davon aus der Prignitz. Elf Einsendungen konnten bei einer ersten Prüfung bestehen und wurden anschließend von einer Jury bei vor Ort Terminen genauer unter die Lupe genommen.
Diese Prignitzer Projekte konnten überzeugen
Darunter auch der Fachwerkspeicher von Horst und Gabriele Schönfeld im Wittenberger Ortsteil Garsedow – mit Erfolg. Die Jury des Preiswettbewerbs hat entschieden, Familie Schönfeld für herausragende Restaurierungsleistungen mit dem im Rahmen des Wettbewerbs vergebenen „Wolfgang und Ursula Engelbarts-Förderpreis“ auszuzeichnen.
Gewürdigt wird dabei insbesondere das Engagement für die Sanierung und Umnutzung eines spätmittelalterlichen Speichers aus dem Jahr 1554. Dieser Speicher ist Teil eines denkmalgeschützten Vierseithofs, den das Ehepaar Schönfeld mittlerweile als Pension mit dem Namen „Deichhof Garsedow“ betreibt. Die Sanierung des Speichers in den Jahren 2017 bis 2019 wurde auch vom Sachbereich Denkmalschutz beim Landkreis Prignitz betreut. Die handwerkliche Umsetzung erfolgte durch den Zimmerermeister Fred Klimaschewski aus Spiegelhagen.
Darüber hinaus ging noch der Handwerkerpreis in die Prignitz. Diesen bekamen der Cumlosener Zimmerermeister Olaf Ihlau und der aus Röbel stammende Lehmbaumeister Frank Heyenreich für ihre verdienstvolle Arbeit in Lenzen zugesprochen. Ausgezeichnet wurde damit gleichermaßen das Engagement des Ehepaares Silke und Rolf Müller für das Sanierungsprojekt „Ackerbürgerhaus in der Neustadtstraße 6“.
Als Ehrung für diese besonderen Leistungen konnten sowohl die Familien als auch die Handwerker besondere Momente in Potsdam genießen, die nur für sie bestimmt waren. Neben der offiziellen Überreichung der Urkunden gab es verschiedene Redebeiträge, Grußworte und musikalische Untermalung.
Dass es solche Auszeichnungen gibt, hält Gordon Thalmann für absolut notwendig: „Eine Restaurierung ist sowohl für die Eigentümer als auch die involvierten Handwerkerbetriebe eine spannende Herausforderung, aber auch ein Prozess, der sich lohnt. Diese Arbeit und dieses Engagement werden mit diesem Preis geehrt. Aber die Auszeichnung gilt vor allem für das Handwerk selbst. Es ist wichtig, diese Berufe zu ehren und die Leistung der traditionellen Handwerkstechniken anzuerkennen. Mittlerweile haben Handwerksbetriebe erhebliche Nachwuchsprobleme. Wenn die Jugend nicht an diese Berufe herangeführt wird, sterben die Betriebe langfristig aus. Das wäre auch für unsere Region mit unserem großen Bestand an Alt- und Denkmalbauten ein großes Problem. Umso wichtiger ist die Botschaft mit solchen Auszeichnungen, dass man diese Berufe würdigt und dass das Handwerk noch lebt.“
© Landkreis Prignitz
