Mit der Rückverlegung des Deiches auf einer Länge von 6,1 km und durch Absenkung des Altdeiches wird die Voraussetzung für die Umsetzung des Naturschutzgroßprojektes Lenzener Elbtalaue geschaffen. Den Lauf der Elbe bestimmen weiträumige Auen im Wechsel mit engen Flussabschnitten. Am „Bösen Ort“ bei Lenzen verringerte sich die Hochwasser-Abflussbreite durch Eindeichungen von 1.200 m auf unter 500 m. Zusammen mit der Biegung des Flusses um 90 ° bot diese Stelle ein erhebliches Hochwasser – Gefährdungspotential. Durch die Deichrückverlegung entstehen 420 ha Retentionsfläche, auf der sich wieder eine naturnahe Auenlandschaft entwickeln kann. Die Regeneration von Hart- und Weichholz- Auwäldern im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe wird möglich. Die Maßnahme ist ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung des Hochwasserschutzes.
Das Deichprojekt:
Der gut sechs Kilometer lange Neudeich zwischen Lenzen und Wustrow wird als Dreizonendeich errichtet. Er überragt das umgebende Gelände um sechs Meter und ist am Deichfuß etwa 45m breit. Die Deichkrone (3m breit) ist mit einem 1,60m breiten Radweg versehen. Etwa zwei Meter unterhalb der Krone verläuft der Deichverteidigungsweg (3m breit).
· Für jeden lfd. Deichmeter wurden ca. 150 m³ Erdreich bewegt, insgesamt etwa 921.000 m³
· Die benötigten Erdmassen wurden größtenteils aus den zu schaffenden Flutrinnen zwischen Alt-
und Neudeich gewonnen.
· Flutrinnen dienen u.a. der Durchströmung des neuen Deichvorlandes und der
Schaffung auentypischer Reliefveränderungen.
· Zurzeit erfolgt die Absenkung des Altdeiches an sechs Stellen,
wobei diese „Deichschlitze“ im Sinne der Auwaldentwicklung mit den Flutrinnen korrespondieren.
· Der Altdeich wird nicht rückgebaut, er bleibt als Leitdeich bestehen.
· Durch Ausbreitung des Hochwassers in das neue Deichvorland kann im unmittelbaren
Projektgebiet eine Wasserspiegelabsenkung von bis zu 25 cm erreicht werden.
· Die Gesamtkosten der Baumaßnahme betragen etwa 12,5 Mio Euro.
© Landkreis Prignitz