08.11.2024
Endlich ist es so weit. Die Rettungswache in Perleberg konnte mit einem neuen Anbau offiziell übergeben werden. Um die 3 Millionen Euro hat das Kreiskrankenhaus Prignitz in diese Erweiterung investiert.
Trotz des grauen Wetters strahlten die
Gesichter am 7. November 2024 in Perleberg. Vertreter der Kreisverwaltung
Prignitz, des Kreiskrankenhauses, des Kreistages, der Stadt Perleberg und der
beteiligten Baufirmen hatten sich versammelt, um die Rettungswache samt dem neuen Anbau
offiziell zu übergeben.
Um die 3 Millionen Euro hat das Kreiskrankenhaus Prignitz in diese Erweiterung investiert und das war auch nötig. Seit dem 1. April 2008 befindet sich die Rettungswache Perleberg in der Dobberziner Straße 114. Da aber die Anzahl an Einsatzfahrzeugen über die Jahre aufgestockt wurde, musste entsprechend auch mehr Personal eingestellt werden. Damit wurde bereits 2013 ein erster Erweiterungsbau notwendig.
Im Jahr 2016 wurde die Struktur des Rettungsdienstes im Landkreis Prignitz durch einen externen Gutachter neu bewertet. Aus dem Gutachten ging erneut eine Aufstockung der Fahrzeuge und des Personals hervor. Zusätzlich wurden auch seit 2017 die ersten Notfallsanitäter ausgebildet. Das bedeutet: Der Sozial- und der Weiterbildungsbereich wurden zu klein. Eine Lösung musste her.
Nach Gesprächen mit den Kostenträgern, dem Krankenhaus als Vermieter und der Berufsgenossenschaft konnte der jetzige Anbau geplant und umgesetzt werden. Ende August, Anfang September 2023 wurde mit den Arbeiten begonnen.
Für die Zeit der Umbaumaßnahmen zogen die Kollegen und Kolleginnen des Rettungsdienstes vorübergehend in die Industriestraße in Perleberg. Dies war kein leichtes Unterfangen. Innerhalb kürzester Zeit musste die Rettungswache aus- und eingeräumt und die technischen Grundvoraussetzungen am Übergangsstandort geschaffen werden.
Doch auch diese Hürden wurden aufgrund der schnellen und intensiven Unterstützung aller Verwaltungsbereiche gemeistert, sodass die Kollegen und Kolleginnen des Rettungsdienstes ihrer Arbeit in den nächsten Monaten vom neuen Standort aus nachgehen konnten. Am 11. Juni 2024 war der Bau größtenteils abgeschlossen. Lediglich kleine Restarbeiten mussten noch durchgeführt werden, sodass der Rettungsdienst zurück in die Dobberziner Straße ziehen konnte.
Mit dem Anbau sind drei neue Stellplätze für Einsatzfahrzeuge, ein neuer Sozialbereich mit neuen Duschen und Umkleiden, ein neuer Schulungsbereich mit Simulationsraum und Büros entstanden. Dabei dienen die Räumlichkeiten künftig nicht nur den Azubis des Prignitzer Rettungsdienstes. Im Rahmen einer gemeinsamen Kooperation mit dem Landkreis Ostprignitz-Ruppin wurde vereinbart, dass die Auszubildenden beider Landkreise die Räume zu Schulungszwecken nutzen können, erklärt René Glaeser, Werkleiter des Eigenbetriebes Rettungsdienst des Landkreises Prignitz.
Um die 20 Firmen haben an diesem Projekt gearbeitet, einige Planungs- und Ingenieurbüros waren involviert, gibt Karsten Krüger, Geschäftsführer des Kreiskrankenhauses Prignitz, bei der feierlichen Übergabe bekannt. Die Arbeit, die diese in den letzten Monaten geleistet haben, war nicht nur qualitativ hochwertig, auch der Zeitplan wurde eingehalten, berichtet er. „Grundsätzlich war es wirklich eine gute Zusammenarbeit aller Beteiligten.“ Nicht nur Karsten Krüger freut sich über das Endergebnis. Auch Landrat Christian Müller drückt bei der Übergabe seine Dankbarkeit aus und hebt hervor, wie wichtig die Umsetzung dieses Projekts war. „Man muss ganz klar sagen: Es ist nicht die primäre Aufgabe eines Krankenhauses, ein solches Gebäude zu errichten.“ Umso größer sei der Dank an alle Partner, insbesondere an Karsten Krüger und sein Team.
Christian Müller: „Wir sind unheimlich glücklich, dass das Kreiskrankenhaus Prignitz diese Investition getätigt hat. Die medizinische Versorgung weiterhin in der Prignitz zu gewährleisten, hat oberste Priorität. Dazu zählt auch die Erstversorgung durch unsere Rettungskräfte. Sie setzen sich tagtäglich unermüdlich dafür ein, Menschen in Not zu helfen, und dafür gebührt Ihnen unser größter Respekt und Dank. Ihr Engagement, ihre Professionalität und ihr Mitgefühl sind das Herzstück dieser Rettungswache.“
Derzeit sind im Rettungswachenbereich Perleberg 56 Mitarbeiter beschäftigt - 29 Notfallsanitäter und 27 Rettungssanitäter. Hinzu kommen noch fünf Prignitzer Auszubildende in unterschiedlichen Ausbildungsjahren. Und künftig werden es noch mehr, wie René Glaeser berichtet. Es ist geplant, ab 2026 noch mehr junge Menschen an diesem Standort auszubilden. 1995 startete der Prignitzer Rettungsdienst als erster Eigenbetrieb in Brandenburg mit 84 Mitarbeitern – heute sind es in der Prignitz mit den Auszubildenden insgesamt 1© Landkreis Prignitz