Immer noch hohe Dunkelziffer bei AIDS und anderen sexuell übertragbare Krankheiten

29.11.2024

Im Gesundheitsamt des Landkreises Prignitz kann man sich nach wie vor kostenlos in Bezug auf sexuell übertragbare Krankheiten wie Aids, Syphilis und Hepatitis B beraten und testen lassen. Beides kann anonym in Anspruch genommen werden. Der Welt-Aids-Tag am 1. Dezember ist Anlass, darauf erneut aufmerksam zu machen.

Logo Weltaidstag (Quelle: BZgA)

Etwa 20 Prozent der mit HIV lebenden Menschen in Deutschland wissen nicht, dass sie infiziert sind. Die Folge: Sie erhalten ihre Diagnose spät oder sehr spät im Krankheitsverlauf, was zum einen mit einer höheren Komplikation- und Sterberate der Erkrankten und zum anderen mit einer vermehrten Weitergabe des Virus verbunden ist. 

Es wird geschätzt, dass etwa die Hälfte der HIV–Neuinfektionen durch Menschen verursacht wird, die nichts von ihrer Infektion wissen. Dabei ist heute eine HIV–Infektion eine zwar nicht heilbare, aber behandelbare chronische Erkrankung.

Angst vor Diskriminierung, aber auch geringes Risikobewusstsein

Oft ist die Angst vor Diskriminierung durch das gesellschaftliche Umfeld, ein erschwerter Zugang zu vorhandenen Testangeboten oder auch ein geringes Risikobewusstsein die Ursache für dieses „Nicht- Wissen“ und „Nicht-zum-Testen-gehen“. Das gilt im Übrigen auch für andere sexuell übertragbare Krankheiten, bei denen es ebenfalls immer noch eine hohe Dunkelziffer gibt.

Daher ist es wichtig, dass jedem die Möglichkeit der anonymen und kostenlosen Testung im Gesundheitsamt des Landkreises Prignitz bekannt ist. Darüber hinaus steht jedem Bürger das Angebot einer individuellen Beratung offen.

Dank EU-Mitteln bessere technische Ausstattung im Gesundheitsamt

Ein Gesundheitsamt hat sehr vielschichtige Aufgaben, die für den allgemeinen Gesundheitsschutz der Bevölkerung unerlässlich sind. Auf dem Blaulichttag am 14.September dieses Jahres konnten sich die Prignitzer davon überzeugen.

Die Bedeutung der Gesundheitsämter in Bezug auf den Infektionsschutz ist spätestens in der Corona-Pandemie deutlich geworden. Sichtbar wurde dabei auch bundesweit, dass es einen Bedarf gibt, die Digitalisierung in den Gesundheitsämtern voranzutreiben und zu stärken. Hier setzt unter anderem die Verordnung zur der Aufbau- undResilienzfazilität (ARF-Verordnung) der Europäischen Union an.

EU-Fördermittel nach dieser Verordnung flossen auch in den Landkreis Prignitz. In enger Abstimmung mit dem Land Brandenburg gelang es so, auch im Gesundheitsamt des Landkreises Prignitz zu einer Verbesserung in der technischen Ausstattung zu kommen und vielfältige Maßnahmen umzusetzen, die zur Steigerung der digitalen Möglichkeiten führten und weiter führen werden.

© Landkreis Prignitz 


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