21.02.2025
Der Ausbau der A 14 bleibt ein brisantes Thema und wieder einmal heißt es warten auf die Finanzierung. Diese hängt für die noch nicht in Bau befindlichen Abschnitte vom nächsten Bundeshaushalt ab. Vor diesem Hintergrund informierte sich der Brandenburgische Verkehrsminister Detlef Tabbert (BSW) auf Einladung des Prignitzer Landrates Christian Müller (SPD) am 21. Februar 2025 in Wittenberge über den Baufortschritt.
Mit blauem Schutzhelm und leuchtend oranger Warnweste führte der Weg vorbei an riesigen Stahlkonstruktionen. Die Besichtigung der A14-Baustelle bei der Elbbrücke Wittenberge bot Detlef Tabbert und Christian Müller einen besonderen Einblick hinter die Kulissen des wohl wichtigsten Bauprojektes Norddeutschlands.
Wärend Stahlkollosse über ihre Köpfe hinwegragten, führten Holger Behrmann, Bereichsleiter der DEGES für Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, und Kathrin Fiedler, Projektleiterin Elbebrücke, über die Baustelle und schilderten detailliert die technischen Verfahrensweisen und den Baufortschritt für den gesamten Bereich der Anschlusstelle Seehausen Nord - Wittenberge. Das Herzstück wird die künftige Autobahnbrücke über die Elbe sein - die aktuell größte Brückenbaustelle Brandenburgs.
Stück für Stück wächst die Brücke. Am 30. Januar konnte der dritte von vier Verschüben erfolgen. Die Unterbauten sind fertiggestellt. Der letzte Verschub ist im April geplant, dann erreicht sie das andere Flussufer. „Bislang liegen wir im Zeitplan“, sagt Kathrin Fiedler.
Landesregierung verspricht
Verhandlugen mit dem Bund
Von Magdeburg bis Lüderitz sind die Abschnitt
fertiggestellt. Die Brücke bei Wittenberge wird mit einer Gesamtlänge von 1.100
Metern Baukosten in Höhe von 182 Millionen Euro verursachen. Eine
Größenordnung, die sich lohnen wird. Die Brücke und die gesamte A 14 werden
einen riesigen Gewinn für die Bundesländer Sachsen-Anhalt, Brandenburg und
Mecklenburg-Vorpommern sein, ist sich Behrmann sicher. „Es gibt planungstechnisch
nichts mehr zu tun. Jetzt gilt es nur noch, zu handeln. Wir könnten nahtlos
weiter bauen“, so Behrmann. Doch genau das ist ungewiss. Denn bislang ist der
Bundeshaushalt noch nicht beschlossen und es drohen Sparmaßnahmen. Der Bau der Teilstücke
Osterburg – Seehausen und Wittenberge – Karstädt ist nur mit Mitteln aus dem
neuen Haushalt möglich.
Das beunruhigt auch Landrat Müller: „Nach
Jahren des Wartens geht der Bau der A 14 Schritt für Schritt voran. Ich freue
mich sehr, dasss die Arbeiten an der Elbbrücke in Wittenberge im Plan liegen.
Davon konnte ich mich am Freitag mit Verkehrsminister Detlef Tabbert
überzeugen. Dass in einigen Medien über einen möglichen Baustopp spekuliert
wird, besorgt mich. Ich setze aber weiter auf die Zusage der Bundespolitik und
erwarte, dass die A 14 lückenlos zu Ende gebaut wird. Sie ist für Prignitzer
Unternehmen und für den gesamten Nordwesten Brandenburgs eine wichtige
Lebensader.“
Dieser Meinung schloss sich Minister Tabbert
an. „Es wäre unvernünftig, die fehlenden Abschnitte nicht zu bauen“, sagte er
und versprach, dass die Landesregierung mit dem Bund verhandeln werde, um den Bau
für die gesamte Strecke zu sichern. „Für uns, für das Land Brandenburg, hat die
A 14 höchste Priorität. Gerade für die Prignitz ist es entscheidend, dass die Bürger
zügig an das Autobahnnetz angebunden werden“, so Tabbert.
Fakten zu den einzelnen
Bauabschnitten
Die Anschlussstelle Seehausen Nord bis
Wittenberge umfasst eine Länge von circa 10,8 Kilometern, hinzu kommen
Nebenstrecken von 4,8 Kilometern. Der Spatenstich für das riesige Bauprojekt
konnte im Oktober 2020 gesetzt werden. Die Kosten liegen bei 513,509 Millionen
Euro (Stand Februar 2025). Auf der gesamten Strecke laufen die Arbeiten im
Brückenbau und Dammaufbau (über den Aland und Kahlhorstgraben). Im Bereich
Wittenberge sollen im Zuge des Autobahnanschlusses zwei Kreisverkehre entstehen.
Der Bauabschnitt Wittenberge bis Karstädt
umfasst eine Länge von circa 17,8 Kilometern mit einem Kostenumfang von 215,438
Millionen Euro – dieser Stand ist allerdings vom März 2021. Seither sind die
Baupreise enorm gestiegen. Ziel ist es, diesen Bereich im Herbst 2030
fertigzustellen. Der Hauptbau dieses Abschnittes ist ab 2027 geplant. Der Bau
beider Abschnitte – Seehausen bis Osterburg und Wittenberge bis Karsätdt kann
jedoch erst beginnen, wenn der Bundeshaushalt durch die neue Regierung beschlossen
ist und beide Abschnitte im Plan enthalten sind.
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