07.07.2025
Das bundesweite Projekt „Komm auf Tour“ ist am Montag, 7. Juli 2025, erstmals auch in der Prignitz gestartet worden. Bis zum Freitag, 11. Juli 2025, werden etwa 800 Siebt- und Achtklässler von allen weiterführenden Schulen im Landkreis Prignitz daran teilnehmen und sich in der Perleberger Rolandhalle auf eine ungewöhnliche Entdeckungsreise begeben, um sich auszuprobieren und eigene Stärken zu erkennen, indem sie spielerisch verschiedene Aufgaben in einem Erlebnisparcours mit sechs Stationen absolvieren.
Je nach Wahl von Aufgabe und Lösungsweg vergeben Moderation und regionale Reisebegleitung verschiedene Stärkenpunkte an die Schülerinnen und Schüler, die beide erste Impulse dafür bekommen, worin sie gut sind und wie sie in Zukunft leben möchten.
Wichtig für Kinder und Jugendliche ist der Aufbau eines gesunden Selbstbewusstseins und das Vertrauen in die eigenen Stärken. Diese zu kennen, hilft weiter: im Alltag, in Beziehungen und natürlich vor allem, wenn die Berufswahl ansteht. Und so gibt es am Ende an sogenannten Stärkeschränken Anhaltspunkte, welche Tätigkeiten und Berufsfelder zu den Jugendlichen passen.
Die Berufsberaterinnen und -berater der Agentur für Arbeit Neuruppin sind in den Parcours eingebunden. Sie können so auf den Erfahrungen von „komm auf Tour“ in den weiteren Berufsorientierungen, in der individuellen Beratung und der Vermittlung einer Berufsausbildungsstelle aufbauen. Darüber hinaus fördert „komm auf Tour“ die Zusammenarbeit von Schulen, Eltern sowie außerschulischen Partner der Berufsorientierung und Lebensplanung.
Zum Auftakt kamen auch Landrat Christian Müller und die Vorsitzende der Geschäftsführung der der Agentur für Arbeit Neuruppin, Beate Kostka, sowie ihr Teamleiter Berufsberatung, Thomas Leitert. Sie ließen sich vom „Komm-auf-Tour“-Organisationsteam den Parcours erklären, auf dem die jungen Leute ihre eigenen Stärken erkunden konnten. Der Landkreis und die Agentur für Arbeit Neuruppin finanzieren „Komm auf Tour“ in Perleberg gemeinsam.
Nach dem Rundgang war der Landrat begeistert. Er verwies darauf, dass es zwar in der Region mittlerweile sehr gute Ausbildungsmöglichkeiten gibt, aber dass gleichzeitig die Zahl der jungen Leute sinkt. So geht es nun darum, sie für den einheimischen Arbeitsmarkt zu gewinnen. Dabei kann ein Projekt wie „Komm auf Tour“ ein Baustein sein. Überzeugend für den Landrat ist auch der Netzwerkgedanke, weil das Umfeld, etwa Eltern und Lehrkräfte begeistert und dann ebenso weitere Netzwerkpartner wie IHK und Handwerkskammer eingebunden werden.
Der Landrat sieht die gute Vernetzung vor Ort als Stärke der Region an. So wollen alle in die gleiche Richtung, den jungen Leute einen guten Einstieg ins Berufsleben ermöglichen und positive Impulse mitgeben für ihren weiteren Lebensweg.
Landrat Christian Müller: „Das Projekt 'komm auf Tour' ist eine gute Ergänzung zu den im Landkreis Prignitz bestehenden Angeboten der Berufsorientierung. Gerade bei Jugendlichen ist es wichtig, sie mit immer wieder neuen Methoden anzusprechen, die ein Wegweiser hin zum passenden Beruf sein können.“
Christian Müller dankte allen Beteiligten für die Initiative und die Vorbereitung, insbesondere Christin Rauth vom Kreismedienzentrum, die für den Landkreis die Vorbereitung übernommen hatte, sowie dem Sachbereichsleiter Schulverwaltung, Kultur und Sport, Matthias Rothert.
Christin Rauth hatte sich in der Vorbereitung im Nachbarkreis Ostprignitz-Ruppin über die Aktion informiert und ist seitdem voll davon überzeugt. „Organisatorisch war es eine Herausforderung, aber wir haben alles bislang gut hingekriegt“, freute sie sich. Die Beteiligung der Jugendlichen ist sehr gut, darüber hinaus aber gibt es für einen Elternabend zum Projekt etwa 300 Anmeldungen – Beleg dafür, dass „Komm auf Tour“ im Landkreis offenbar einen Nerv trifft.
Die „Komm auf Tour“-Koordinatorin Georgette-Andrée Ziegler bestätigt diesen Eindruck: „Ich bin wirklich begeistert. Das ist so ein engagierter Landkreis.“ Sie bescheinigte dem Landkreis eine professionelle Organisation.
Dabei ist es das erste Mal überhaupt, dass „Komm auf Tour“ in der Prignitz organisiert wird. Bundesweit gibt es das Projekt schon seit 20 Jahren und in insgesamt sechs Bundesländern. Erster brandenburgischer Landkreis war vor 15 Jahren der Landkreis Havelland.
Auch der Nachbarkreis Ostprignitz-Ruppin ist schon seit einigen Jahren dabei – daher ist Beate Kostka schon gut vertraut mit dem Projekt und davon sehr überzeugt. „Berufsorientierung muss früh beginnen und genau hier setzt ´komm auf Tour´ an. Die Jugendlichen entdecken spielerisch ihre Stärken und entwickeln erste Vorstellungen für ihren beruflichen Weg“, betont sie.
Sie hatte auch vor ein paar Jahren angeregt, es in der Prignitz ebenfalls auf die Beine zu stellen. Dann aber kam Corona dazwischen, doch jetzt hat es endlich geklappt, worüber alle Beteiligten ihre Freude ausdrückten. „Es freut mich sehr, dass der Landkreis die berufliche Orientierung der Jugendlichen in der Prignitz als wichtiges Thema sieht und Geld in die Hand nimmt, um das zu unterstützen“, sagt Beate Kostka. Und geht es nach ihnen, so sollte „Komm auf Tour“ in den kommenden Jahren in der Prignitz verstetigt werden.
Weitere Informationen zum Projekt
Kontaktaufnahme mit der Berufsberatung der Agentur für Arbeit
außerhalb von komm auf Tour unter der Rufnummer 03391 69 5000 oder unter
Neuruppin.251-Berufsberatung-vor-dem-Erwerbsleben@arbeitsagentur.de
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